Diese Woche stehen die Weichen für die weitere europäische Aufsichtslandschaft im Mittelpunkt: Die AMLA konkretisiert ihren Weg zur direkten Aufsicht besonders risikoreicher Institute, die EBA schärft ihr Äquivalenz-Monitoring und gibt Banken neue Leitplanken für das erweiterte Operational-Risk-Reporting vor. Die ESMA finalisiert technische Standards zur Derivatetransparenz und formuliert Governance-Erwartungen in Form von 12 High-Level-Prinzipien. Flankiert wird dies durch eine BaFin-Orientierungshilfe zu IKT-Risiken beim Einsatz von KI im Finanzsektor sowie zwei DSK-Entschließungen zur DSGVO-Reform (KI und Herstellerverantwortung). Ergänzend zeigt ein NIST-Entwurf, wie Cybersecurity im KI-Zeitalter neu gedacht werden soll.
Inhaltsverzeichnis
- 1. AMLA: Schritt hin zu harmonisierter EU-Aufsicht
- 2. EBA: Update zum Monitoring der Drittstaatenäquivalenz
- 3. EBA: Guidance zum erweiterten Operational-Risk-Reporting
- 4. ESMA: Technische Standards zu Derivatetransparenz und OTC-Consolidated Tape
- 5. ESMA: 12 High-Level-Erwartungen an Leitungsorgane
- 6. BaFin: Orientierungshilfe zu IKT-Risiken beim Einsatz von KI
- 7. DSK: DSGVO – Anpassungen für den Einsatz von KI
- 8. DSK: Stärkere Herstellerverantwortung für Standard-IT
- 9. NIST: Entwurf zu Cybersecurity im KI-Zeitalter
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1. AMLA: Schritt hin zu harmonisierter EU-Aufsicht
Anwendbar für: Kredit- und Finanzinstitute mit erhöhtem Geldwäscherisiko, internationale Gruppen, AML- und Compliance-Funktionen
Relevante Maßnahmen:
- Prüfen, ob das eigene Institut perspektivisch unter die direkte AMLA-Aufsicht fallen könnte.
- Geldwäsche-Risikoanalyse und Datenhaushalt auf EU-weit einheitliche Kriterien ausrichten.
- Governance und Dokumentation so strukturieren, dass sie sowohl nationale als auch europäische Aufsicht adressieren kann.
2. EBA: Update zum Monitoring der Drittstaatenäquivalenz
Anwendbar für: Banken mit Drittstaatenengagements, Treasury, Gruppensteuerung, Regulatory Compliance
Relevante Maßnahmen:
- Relevante Drittstaaten systematisch beobachten und regulatorische Änderungen bewerten.
- Geschäfts- und Buchungsmodelle auf Abhängigkeiten von Äquivalenzentscheidungen prüfen.
- Wesentliche Entwicklungen zeitnah in Risiko- und Governance-Reporting überführen.
3. EBA: Guidance zum erweiterten Operational-Risk-Reporting
Anwendbar für: Banken, Meldewesen, Operational Risk, Finance, Datenmanagement
Relevante Maßnahmen:
- Umsetzungsplanung an den neuen Starttermin Ende Juni 2026 anpassen.
- Daten, Prozesse und Verantwortlichkeiten für das erweiterte Reporting konsolidieren.
- Test- und Parallelphasen nutzen, um Datenqualität und Konsistenz sicherzustellen.
4. ESMA: Technische Standards zu Derivatetransparenz und OTC-Consolidated Tape
Anwendbar für: Handelsplätze, Wertpapierfirmen, Derivatehandel, Reporting- und Post-Trade-Einheiten
Relevante Maßnahmen:
- Transparenz- und Deferral-Regeln für Derivate an die neuen Standards anpassen.
- Datenhaushalt und Schnittstellen für das OTC-Consolidated Tape vorbereiten.
- IT- und Prozess-Roadmap bis zur Anwendung der Standards festlegen.
5. ESMA: 12 High-Level-Erwartungen an Leitungsorgane
Anwendbar für: ESMA-beaufsichtigte Unternehmen, Geschäftsleitungen, Compliance, Risk, Internal Audit
Relevante Maßnahmen:
- Governance-Strukturen mit den 12 Prinzipien abgleichen und Lücken identifizieren.
- Verantwortlichkeiten und Überwachungsfunktionen des Leitungsorgans klar dokumentieren.
- Prinzipien in laufende Governance- und Aufsichtsdialoge integrieren.
6. BaFin: Orientierungshilfe zu IKT-Risiken beim Einsatz von KI
Anwendbar für: Banken und Finanzdienstleister, IT- und Informationssicherheit, KI-Verantwortliche, Compliance
Relevante Maßnahmen:
- KI-Anwendungen in das bestehende IKT-Risikomanagement integrieren.
- Entwicklungs-, Änderungs- und Betriebsprozesse für KI prüfungssicher dokumentieren.
- Drittparteien- und Abhängigkeitsrisiken bei KI gezielt steuern.
7. DSK: DSGVO – Anpassungen für den Einsatz von KI
Anwendbar für: Datenschutz, Legal, KI- und Produktteams, Data Governance
Relevante Maßnahmen:
- KI-Anwendungsfälle inventarisieren und Rechtsgrundlagen klar festlegen.
- Transparenz- und Betroffenenrechte auch bei KI-Verarbeitung sicherstellen.
- Datenschutzanforderungen frühzeitig in KI-Design und -Betrieb integrieren.
8. DSK: Stärkere Herstellerverantwortung für Standard-IT
Anwendbar für: IT-Einkauf, Vendor-Management, Hersteller, Datenschutz, Legal
Relevante Maßnahmen:
- Datenschutzanforderungen verbindlich in Beschaffungs- und Vertragsprozesse aufnehmen.
- Von Herstellern nachvollziehbare Nachweise zur datenschutzkonformen Produktgestaltung einfordern.
- Lieferantenbewertung um Kriterien zu Datenschutz durch Technikgestaltung erweitern.
9. NIST: Entwurf zu Cybersecurity im KI-Zeitalter
Anwendbar für: CISO-Organisationen, Cybersecurity- und KI-Teams, Compliance
Relevante Maßnahmen:
- KI-Systeme als eigenständige Schutzobjekte in der Sicherheitsarchitektur behandeln.
- Sicherheitskontrollen gegen KI-gestützte Angriffe erweitern.
- Prüfen, wie die NIST-Empfehlungen in bestehende Security-Frameworks integriert werden können.
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