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Riscreen Compliance-Newsletter – Ausgabe KW 50/2025

Diese Woche stehen die Weichen für die weitere europäische Aufsichtslandschaft im Mittelpunkt: Die AMLA konkretisiert ihren Weg zur direkten Aufsicht besonders risikoreicher Institute, die EBA schärft ihr Äquivalenz-Monitoring und gibt Banken neue Leitplanken für das erweiterte Operational-Risk-Reporting vor. Die ESMA finalisiert technische Standards zur Derivatetransparenz und formuliert Governance-Erwartungen in Form von 12 High-Level-Prinzipien. Flankiert wird dies durch eine BaFin-Orientierungshilfe zu IKT-Risiken beim Einsatz von KI im Finanzsektor sowie zwei DSK-Entschließungen zur DSGVO-Reform (KI und Herstellerverantwortung). Ergänzend zeigt ein NIST-Entwurf, wie Cybersecurity im KI-Zeitalter neu gedacht werden soll.

Inhaltsverzeichnis

1. AMLA: Schritt hin zu harmonisierter EU-Aufsicht

Anwendbar für: Kredit- und Finanzinstitute mit erhöhtem Geldwäscherisiko, internationale Gruppen, AML- und Compliance-Funktionen

Relevante Maßnahmen:

  • Prüfen, ob das eigene Institut perspektivisch unter die direkte AMLA-Aufsicht fallen könnte.
  • Geldwäsche-Risikoanalyse und Datenhaushalt auf EU-weit einheitliche Kriterien ausrichten.
  • Governance und Dokumentation so strukturieren, dass sie sowohl nationale als auch europäische Aufsicht adressieren kann.

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2. EBA: Update zum Monitoring der Drittstaatenäquivalenz

Anwendbar für: Banken mit Drittstaatenengagements, Treasury, Gruppensteuerung, Regulatory Compliance

Relevante Maßnahmen:

  • Relevante Drittstaaten systematisch beobachten und regulatorische Änderungen bewerten.
  • Geschäfts- und Buchungsmodelle auf Abhängigkeiten von Äquivalenzentscheidungen prüfen.
  • Wesentliche Entwicklungen zeitnah in Risiko- und Governance-Reporting überführen.

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3. EBA: Guidance zum erweiterten Operational-Risk-Reporting

Anwendbar für: Banken, Meldewesen, Operational Risk, Finance, Datenmanagement

Relevante Maßnahmen:

  • Umsetzungsplanung an den neuen Starttermin Ende Juni 2026 anpassen.
  • Daten, Prozesse und Verantwortlichkeiten für das erweiterte Reporting konsolidieren.
  • Test- und Parallelphasen nutzen, um Datenqualität und Konsistenz sicherzustellen.

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4. ESMA: Technische Standards zu Derivatetransparenz und OTC-Consolidated Tape

Anwendbar für: Handelsplätze, Wertpapierfirmen, Derivatehandel, Reporting- und Post-Trade-Einheiten

Relevante Maßnahmen:

  • Transparenz- und Deferral-Regeln für Derivate an die neuen Standards anpassen.
  • Datenhaushalt und Schnittstellen für das OTC-Consolidated Tape vorbereiten.
  • IT- und Prozess-Roadmap bis zur Anwendung der Standards festlegen.

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5. ESMA: 12 High-Level-Erwartungen an Leitungsorgane

Anwendbar für: ESMA-beaufsichtigte Unternehmen, Geschäftsleitungen, Compliance, Risk, Internal Audit

Relevante Maßnahmen:

  • Governance-Strukturen mit den 12 Prinzipien abgleichen und Lücken identifizieren.
  • Verantwortlichkeiten und Überwachungsfunktionen des Leitungsorgans klar dokumentieren.
  • Prinzipien in laufende Governance- und Aufsichtsdialoge integrieren.

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6. BaFin: Orientierungshilfe zu IKT-Risiken beim Einsatz von KI

Anwendbar für: Banken und Finanzdienstleister, IT- und Informationssicherheit, KI-Verantwortliche, Compliance

Relevante Maßnahmen:

  • KI-Anwendungen in das bestehende IKT-Risikomanagement integrieren.
  • Entwicklungs-, Änderungs- und Betriebsprozesse für KI prüfungssicher dokumentieren.
  • Drittparteien- und Abhängigkeitsrisiken bei KI gezielt steuern.

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7. DSK: DSGVO – Anpassungen für den Einsatz von KI

Anwendbar für: Datenschutz, Legal, KI- und Produktteams, Data Governance

Relevante Maßnahmen:

  • KI-Anwendungsfälle inventarisieren und Rechtsgrundlagen klar festlegen.
  • Transparenz- und Betroffenenrechte auch bei KI-Verarbeitung sicherstellen.
  • Datenschutzanforderungen frühzeitig in KI-Design und -Betrieb integrieren.

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8. DSK: Stärkere Herstellerverantwortung für Standard-IT

Anwendbar für: IT-Einkauf, Vendor-Management, Hersteller, Datenschutz, Legal

Relevante Maßnahmen:

  • Datenschutzanforderungen verbindlich in Beschaffungs- und Vertragsprozesse aufnehmen.
  • Von Herstellern nachvollziehbare Nachweise zur datenschutzkonformen Produktgestaltung einfordern.
  • Lieferantenbewertung um Kriterien zu Datenschutz durch Technikgestaltung erweitern.

Quelle

9. NIST: Entwurf zu Cybersecurity im KI-Zeitalter

Anwendbar für: CISO-Organisationen, Cybersecurity- und KI-Teams, Compliance

Relevante Maßnahmen:

  • KI-Systeme als eigenständige Schutzobjekte in der Sicherheitsarchitektur behandeln.
  • Sicherheitskontrollen gegen KI-gestützte Angriffe erweitern.
  • Prüfen, wie die NIST-Empfehlungen in bestehende Security-Frameworks integriert werden können.

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