Die Woche bringt vor allem Impulse aus der Finanzaufsicht und der Cyber-/Sanktionspraxis: Die BaFin veröffentlicht eine neue Orientierungshilfe zur Geldwäscheprävention, setzt Schwerpunkte für die Bilanzkontrolle 2026 und führt vereinfachte Inhaberkontrollverfahren ein. Auf EU-Ebene konkretisiert die EBA das Reporting-Framework ITS 4.2. Parallel zeigt der BSI-Lagebericht 2025 eine weiterhin angespannte Cyberlage, während Europol die Bekämpfung von Sanktionsumgehung deutlich intensiviert.
Inhaltsverzeichnis
- 1. BaFin: Orientierungshilfe zur Geldwäscheprävention veröffentlicht
- 2. BaFin: Prüfungsschwerpunkte der Bilanzkontrolle 2026
- 3. BaFin: Vereinfachte Inhaberkontrollverfahren – neue Verordnung gültig
- 4. EBA: Finales technisches Paket zum Reporting-Framework 4.2
- 5. BSI-Lagebericht 2025: IT-Sicherheit bleibt angespannt
- 6. Europol: Europa verstärkt Vorgehen gegen Sanktionsumgehung
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1. BaFin: Orientierungshilfe zur Geldwäscheprävention veröffentlicht
Anwendbar für: Verpflichtete nach GwG, AML-/Compliance-Funktionen, Geschäftsleitungen, interne Revision
Maßnahmen:
- Den Prozess für Verdachtsmeldungen prüfen und so anpassen, dass Meldungen schnell, vollständig und nachvollziehbar erfolgen.
- Überwachungsregeln und Fallbearbeitung überarbeiten, damit risikobasierte Auffälligkeiten verlässlich erkannt und eskaliert werden.
- Rückmeldungen und Typologien der Meldestelle systematisch in Kontrollen und Schulungen einbauen, um typische Fehler und Umgehungsmuster zu vermeiden.
2. BaFin: Prüfungsschwerpunkte der Bilanzkontrolle 2026
Anwendbar für: kapitalmarktorientierte Unternehmen, CFO-/Accounting-Teams, Abschlussverantwortliche, Compliance
Maßnahmen:
- Eine Vorabprüfung der Berichterstattung zu den angekündigten Prüfungsschwerpunkten durchführen und Lücken vor Veröffentlichung schließen.
- Zentrale Bewertungsannahmen und Ermessensentscheidungen belastbar dokumentieren, inklusive der Auswirkungen bei veränderten Marktannahmen.
- Eine frühzeitige Durchsicht mit Abschlussprüfern und dem Prüfungsausschuss anstoßen, um besonders prüfungsrelevante Bereiche abzusichern.
3. BaFin: Vereinfachte Inhaberkontrollverfahren – neue Verordnung gültig
Anwendbar für: Institute, Beteiligungserwerber, M&A-Teams, Legal & Compliance, Anzeigen-/Governance-Verantwortliche
Maßnahmen:
- Prüfen, ob laufende oder geplante Beteiligungserwerbe unter die neuen vereinfachten Verfahren fallen, und Zeitpläne entsprechend anpassen.
- Interne Unterlagenlisten und Anzeigevorlagen aktualisieren, damit Einreichungen den neuen Mindestanforderungen entsprechen.
- Fachbereiche aus Recht, Beteiligungsmanagement und Compliance über neue Abläufe und Fristen informieren, besonders bei internationalen Strukturen.
4. EBA: Finales technisches Paket zum Reporting-Framework 4.2
Anwendbar für: CRR-Institute, Meldewesen, Regulatory Reporting, IT-Datenhaushalte, Compliance
Maßnahmen:
- Datenmodelle, Meldebögen und technische Schnittstellen auf die neue Taxonomie und das aktualisierte Datenmodell umstellen.
- Neue Validierungsregeln in die Datenqualitätskontrollen übernehmen und mit realen Meldedaten testen.
- Ab dem dritten und vierten Quartal einen Parallelbetrieb mit altem und neuem Rahmen aufsetzen, um Abweichungen früh zu identifizieren.
5. BSI-Lagebericht 2025: IT-Sicherheit bleibt angespannt
Anwendbar für: IT-Security, ISMS-Verantwortliche, BCM, Compliance, Management
Relevante Maßnahmen:
- Maßnahmenportfolio gegen die im Bericht hervorgehobenen Bedrohungstrends (z. B. Ransomware, Phishing, ausnutzbare Schwachstellen) priorisieren.
- Hardening-, Patch- und Monitoring-Programme mit Fokus auf „Angriffsflächen-Reduktion“ und schnelle Schwachstellenbehebung verstärken.
- Resilienztests und Incident-Response-Übungen auf Basis der Lagebild-Erkenntnisse durchführen und Governance-Reporting anpassen.
- Identity- und Access-Management stärken, insbesondere durch flächendeckende Mehrfaktor-Authentifizierung, strikte Rechtevergabe und kontinuierliche Überwachung privilegierter Zugänge.
6. Europol: Europa verstärkt Vorgehen gegen Sanktionsumgehung
Anwendbar für: Export-/Trade-Compliance, AML-Teams, Finanzinstitute, Risk & Investigation, Geschäftsleitungen
Relevante Maßnahmen:
- Voraussetzungen für Markteintritt von Drittstaatenzweigstellen prüfen.
- Anforderungen zu Kapital, Governance und Organisation dokumentieren.
- Strategische Geschäftsmodelle an die neuen Vorgaben anpassen.
Relevante Maßnahmen:
- Sanktions-Screening, End-Use-/End-User-Kontrollen und Monitoring verdächtiger Transaktionsmuster ausweiten.
- Risikobasierte Prüfungen von Lieferketten und Drittland-Zwischenhändlern verstärken, insbesondere bei „Umleitungs-Routen“.
- Interne Ermittlungs- und Meldewege für potenzielle Sanktionsverstöße schärfen und mit AML-/Fraud-Prozessen verzahnen.
- Exportkontroll- und Sanktionsprüfungen verzahnen und bei Umgehungsindikatoren Dual-Use-Relevanz gezielt mitprüfen.
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